Imkerei Philipp Elsässer

Kohlscheid, 1. Mai

Heute war es soweit: Ich habe den ersten Honig des Jahres geerntet. Es ist jedesmal eine spannende Sache: Wie schnell bringen die Bienen den Honig zur Reife? Wie lange brauchen sie, bis sie den Honig genügend "getrocknet" haben und durch die Verdeckelung der Honigwaben angezeicgt haben, dass sie mit ihrer Arbeit zufrieden sind?

Wegen anderer Arbeiten habe ich lange  gewartet - im Grunde ist der Honig schon länger erntereif. Aber man ist ja auch neugierig auf andere Dinge: Welche Farbe hat er, der erste Honig? Wie duftet er? Wie schmeckt er? Und wieviel Wasser enthält er letztlich noch?

Nachdem der Honig aus der Schleuder geflossen ist, die Bestätigung: Ein abgerundeter Geschmack, ein sehr honigtypischer Geruch, und ein Wassergehalt, mit dem man sich sehen lassen kann: teilweise unter 16 Prozent!



Aus einer solchen Honigwabe erntet man garantiert reifen Honig: Fast alle Honigzellen sind verdeckelt. Die Bienen haben die Wabe schon fast ganz verlassen - ihre Arbeit ist gemacht! Die Schleuder kann gedreht werden!

Die Wabe wird bienenfrei gemacht und mit anderen zusammen in den Schleuderraum transportiert. Dort werden die Wachsdeckelchen, mit denen die Bienen den Honig versiegelt haben, mit der "Entdeckelungsgabel" abgehoben, auf beiden Seiten der Wabe.

   

 Die Schleuder ist bereit!                 Die entdeckelten Waben werden eine nach der
                                                    anderen in die Schleuder gestellt.

Ich verwende eine 4-Waben-Selbstwendeschleuder der Firma Graze, ein Qualitätsprodukt. Bei der Selbstwendeschleuder muss man nicht nach jedem Schleudervorgang die Wabe drehen, so dass die andere Seite nach aussen liegt und auch ausgeschleudert werden kann. Ein Selbstwendemechanismus erledigt das für mich!

Der Honig läuft!

Der Honig läuft durch ein Doppelsieb in den Eimer. Das Grobsieb filtert größere Wachsteile heraus, während das Feinsieb die kleineren Partikel zurückhält. Trotzdem gelangt noch das eine oder andere Wachskrümelchen durch das Sieb. Ausserdem bilden sich auch Luftbläschen auf der Oberfläche des Honigs. Bevor er weiterverarbeitet werden kann, muß der Honig eine Weile ruhen, damit die kleinen Partikel und die Luftbläschen an die Oberfläche steigen können und dort "abgeschäumt" werden können.