Imkerei Philipp Elsässer

Woher bekommt der Wachs seine gelbe Farbe?
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Der Wachs aus meiner Imkerei ist naturrein!

Jetzt habe ich es amtlich! Der Wachs aus meiner Imkerei enthält keinerlei Rückstände, sei es aus Pflanzenschutzmitteln, sei es aus Varroabekämpfungs-mitteln.
Ich hatte vor 4 Wochen eine Wachsprobe an Dr. Wallner, Universität Hohenheim, eingeschickt, wo der Wachs auf unnatürliche Rückstände untersucht wurde. Ergebnis: Alle eventuell vorkommenden Stoffe, die nicht ins Wachs gehören, sind unterhalb der Nachweisgrenze! Wobei man wissen muß, daß die Analysemethoden so fein sind, daß Rückstände bereits ab einer Menge von 0,5 mg pro Kilo feststellbar sind.

Was bedeutet dieses Ergebnis für meine Bienen, mich und meine Honigkunden?

1. Der Wachs aus meinen Völkern, , auf dem die Bienen tagaus, tagein leben, in dem sie ihre Nahrung speichern und ihre Brut großziehen, ist unverfälscht. Die Bienen haben geringstmöglichen Kontakt zu schädlicher Chemie, die ihr Immunsystem schwächen könnte und die ihnen auch sonst Schaden zufügen könnte.

2. Ich habe eine Bestätigung von anerkannter Stelle, daß es in meiner Imkerei sauber zugeht und keine unerlaubten Mittel eingesetzt werden. Wenn ich nämlich erlaubte oder unerlaubte synthetische Mittel verwenden würde, würde die Analyse es mit größter Sicherheit an den Tag bringen.

3. Meine Kunden können sicher sein, daß der Honig aus meinen Völkern aus  unverfälschten, naturreinen Waben kommt. Rückstände von synthetischen Mitteln im Wachs können ab einer gewissen Belastung nämlich auch in den Honig gelangen.
Weil mein Wachs absolut sauber ist, kann man z.B. bedenkenlos ein Stück Honigwabe mitsamt dem Wachs (eine der größten Köstlichkeiten, die man sich vorstellen kann!) essen.

Ein schöner Tag für meine Bienen, meine Honigkunden und mich!

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Für die Weihnachtszeit: Kerzengießen in großem Stil!

Für die Weihnachtsmärkte sind Honig und Kerzen das ideale Sortiment. In der dunklen Zeit verlangt unser Organismus nach Süßem, nach Licht und nach Wärme. Andere Artikel wie Honigbonbons, Handcreme oder Met sind willkommene Ergänzungen, nicht mehr.

Seit Anfang der Woche belege ich also die meiste Zeit unsere Küche. Formen herrichten, Wachs erhitzen, gießen, fertige Kerzen aus den Formen schälen, Dochte kürzen und Kerzen unten eben schneiden - das ist eine Arbeit, die Sorgfalt und Konzentration verlangt. Und bei der man, nebenbei gesagt, auch mal WDR 3 Klassik Forum an einem Stück hören kann.

Ausgangsmaterial ist Bienen-Rohwachs. Diesen Wachs aus meiner eigenen Imkerei nehme ich aber deshalb nicht zum Kerzengießen, weil er noch relativ viele Unreinheiten enthält, die ein ruhiges und störungsfreies Abbrennen der Kerze erschweren. Außerdem hat mein eigener Wachs viele unterschiedliche Färbungen, je nachdem wie lange er im Bienenvolk gewesen ist, bevor ich ihn eingeschmolzen habe. Dadurch würden die Kerzen unterschiedlich gefärbt werden, was zum Beispiel bei einem Satz von vier Adventskerzen doch ein gewisser Mangel sein kann. Guter Kerzenwachs ist gefiltert und in der Farbe homogenisiert, d.h. man hat stets die gleiche Farbe des Endproduktes.


Man sieht deutlich die unterschiedliche Färbung dieser "Wachsböden"

 
Vorbereitung für das Giessen. Die Dochte müssen in den Formen fiixiert werden, Die Form muß unten dicht sein, damit kein Wachs herausläuft. Sie muß gerade stehen, damit der Boden der Kerze nicht schräg ausfällt und sie hinterher nicht schief steht.


Der flüssige Wachs wurde in die Formen gegossen und erkaltet nun langsam


Die fertigen Kerzenen werden aus der Giessform geschält. Nun müssen noch die Dochte beschnitten und die Böden geglättet werden.


Das Ergebnis von ca. zwei Tagen Arbeit. Mit der Zeit gewinnt man aber Routine und der Ausstoß steigt. Mit Kerzen verschiedener Größen und verschiedener Typen (Stumpen, Tafelkerzen, Teelichter etc.) ist etwas für jeden Geschmack und für viele Zwecke dabei.


Zwischendurch kommt die Hausfrau immer mal wieder mit sorgenzerfurchtem Gesicht in die Küche und blickt stumm auf den wilden Haufen von Formen, Dochten, halbfertigen und fertigen Kerzen auf Anrichte und Küchentisch, der nur zu Essenszeiten leidlich beiseite geräumt wird. Schweigend werden die Wachspritzer auf Arbeitsplatte und Herd registriert, die trotz allergrößter Sorgfalt des Imkers nicht zu vermeiden waren. Aufrichtig bedauert der Imker auch die Krümel, die sich tückischerweise auf die Bodenfließen geflüchtet haben, sich dort mit der Zeit festtreten lassen und sich dabei schwarz färben. Kollateralschäden, die aber nur von Fachpersonal zuverlässig beseitigt werden können!

Hier deshalb, stellvertretend für alle Imkerfrauen dieser Welt, eine kleine Eloge auf den Gleichmut und die Großzügigkeit der Einen:

Hoch ist hier Frau W. zu loben,
denn gleich, ob Spüle, Herd, ob Boden -
wo das Wachs ist hängen blieben,
sie hat's wieder weggerieben!

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Eine Fotogalerie aus meiner Imkerei zum Thema Wachs:


Neben dem Honig ist der Wachs ein weiteres wichtiges Bienenprodukt. Ausgangsmaterial für die Wachsgewinnung sind alte Waben aus dem Bienenvolk, die zu Beginn oder im Laufe der Saison aussortiert werden. Um an den begehrten Wachs zu kommen muss man die Waben ausschmelzen. Dafür gibt es mehrere Verfahren.

Der Dampfwachsschmelzer lohnt sich, wenn man einen ganzen Schwung alte Waben ausschmelzen muss. Er wird mit Gas betrieben. Wachs und Trester werden relativ sauber voneinander geschieden.

Altwaben für den Dampfwachsschmelzer

  Der Dampfwachsschmelzer wird beschickt.

Der Dampfwachsschmelzer in Produktion

Der Trester wandert auf den Kompost

Für einzelne oder wenige Waben bietet sich der Solarwachsschmelzer (SWS) an. Die Wabe wird in einer Kammer indirekt durch die Kraft der Sonne auf bis zu 130 Grad erhitzt. Der ausgeschmolzene Wachs sammelt sich im Innern in einer Schale. Leider funktioniert der SWS nur bei sonnigem Wetter.

         

Der Solarwachsschmelzer wird beschickt.   Auf bis zu 130 Grad steigt die Temperatur.

              

Der flüssige Wachs sammelt sich in einer Schale; Rohwachs aus dem Solar-Wachsschmelzer. Er muß mindestens noch eine weitere Reinigungsstufe durchlaufen, bevor er für Kerzen oder Mittelwände verwendet werden kann.


Die ausgeschmolzenen Rähmchen.
Sie werden in der neuen Saison mit Mittelwänden bestückt und wandern wieder zurück ins Volk


Der aus den Waben ausgeschmolzene Rohwachs enthält noch Verunreinigungen. Er wird in einem speziellen konisch geformten Wachstopf im Wasserbad wieder verflüssigt. Bei konstanter Temperatur von etwa 80 Grad wird er lange flüssig gehalten, damit die Schmutzpartikel nach unten sinken können.


Eine gute Isolierung hilft Energie sparen. Nach ausreichend langer Zeit im flüssigen Zustand wird der Strom abgestellt und der Wachs kann allmählich erkalten. Der fest und kalt gewordene "Wachsboden" löst sich fast von alleine aus dem Edelstahl-Wachstopf. Nun können die Verunreigungen am Boden des Wachsblocks abgekratzt werden. Um aus dem Wachs Kerzen herstellen zu können, wird der Block in Stücke gehackt, die wieder verflüssigt werden.

Mit flüssigem Bienenwachs kann man Kerzen entweder gießen oder ziehen. Diese letztere Methode habe ich mir für den nächsten Winter aufgehoben. Einstweilen beschränke ich mich auf's Gießen. Die Formen bestehen aus Silikonkautschuk und sind im Handel erhältlich. Eine ganze Reihe meiner Formen, insbesondere solche für kleinere Kerzen, habe ich inzwischen aber selbst hergestellt. 


Hier nun das fertige Produkt (hinten ein kompletter "Wachsboden"). Sorgfältig aufbereitetes Wachs und Dochte in der richtigen Stärke sind die Grundlage für eine schöne, ruhig und sauber brennende Bienenwachskerze, die uns mit ihrem Duft und dem warmen Licht die langen Abende verschönt! 

Übrigens: Wissen Sie, woher der Bienenwachs seine begehrte gelbe Farbe und den angenehmen Geruch bekommt?

Bienenwachs wird von den Bienen selbst produziert. Die sogenannten "Baubienen!" schwitzen den Wachs in kleinen Schuppen aus Wachsdrüsen an der Unterseite ihres Hinterleibes. Für den Bau der Waben kneten die Bienen diese Schuppen mit den Kiefern und ziehen Boden und Wände der Zellen hoch. In den Waben werden  Honig und Pollen eingelagert, aber auch die Brut großgezogen. Und jeder dieser "Inhalte" hinterläßt eine Spur im Wachs. Kleine Pollen- und Honigreste und auch die Ausscheidungen der Bienenmaden - nicht alles können die Bienen sorgfältig entfernen. - Die typische gelbe Farbe und der Wachsgeruch stammen aus Honig, Pollen, und "Bienenpippi", aber auch die Propolis hat ihren Anteil. Propolis ist das "Kittharz", das die Biienen von Knospen der Bäume sammeln, um ihren Stock damit dünn auszukeiden.

Also: Heller Wachs stammt aus Waben, die noch nicht so lange "im Dienst" waren und in denen nur wenige Bienengenerationen groß geworden sind; dunkler Wachs kommt entsprechend aus älteren Waben.

Frisch produzierter Wachs ist nämlich blütenweiss. Das unten abgebildete Wabenstück stammt von dem Schwarm vom 1. Mai. Die Bienen haben es in ihrer vorübergehenden Bleibe neu gebaut - ohne Mittelwand und ohne, dass sie Reste von älterem Wachs irgendwo her nehmen konnten!

Wabenstück aus sog. "jungfräulichem" Wachs