Imkerei Philipp Elsässer

Lesen Sie hier:

Die wilden Verwandten der Honigbienen: Wildbienen

Bau- und Sanierungsprogramm für Singvögelwohnungen

Die Dachse vom Amstelbachtal

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Hab' ich ihn endlich!

Die Bilder und Videos, die ich im letzten Winter vom Dachs gemacht habe, waren alle ein wenig unscharf oder verhuscht. Vielleicht war er ja auch nur noch etwas kamerascheu damals. Und vielleicht war ich auch zu geizig, um ein paar von meinen guten Goldparmänen zu opfern!

Jetzt jedenfalls hat er sich völlig ungeziert der Kamera gestellt und gezeigt, was er um diese Jahreszeit am liebsten macht: fressen. Bei den anderen Geschäften läßt er sich bisher noch nicht zuschauen. Kommt aber vielleicht noch.

Leider, leider funktioniert das Hochladen noch nicht. Die Datei ist zu groß und außerdem eine .AVI. Das geht anscheinend nicht. Ich arbeite an der Lösung!




Neueröffnung!
Neueröffnung! Neueröffnung!




Wildbienenhotel in Pannesheide

Kohlscheid, 2. März
Endlich, nach vielem Planen, nach einem schartigen Hobelmesser (sorry, Peter!) und nach einem Jahr Gebossel steht es nun: Das neue Wildbienenhotel in Pannesheide!

Kein Luxusresort, kein Grandhotel, eher eine gemütliche Familienabsteige oder eine Jugendherberge! Ja - Jugendherberge wäre wohl keine schlechte Bezeichnung! Denn in erster Linie dient das Wildbienenhotell als Brutstätte und Unterkunft für Nachkommen, also die Jugend der Insekten und Wildbienen.

Damit sich viele Arten von dem Hotel angezogen fühlen, habe ich versucht, für möglichst jede etwas zu bieten: Da ist das schlichte Bohrloch in Hartholz, da sind hippe hohle Pflanzenstängel, da ist ein Stück softiges Totholz; es gibt eine Lehmwand mit einladenden Löchern drin und schließlich auch noch eine Nische mit kuscheliger Holzwolle. - Aber alle zufrieden zu stellen, dürfte schwierig werden: es ist z.B. nicht ganz leicht, eine Sandfläche in einem senkrecht aufgestellten Kasten unterzubringen... Auch so hoffe ich, daß sich bald Wildbienen und andere Insekten für mein Hotel interessieren und die ersten Gäste im Frühjahr einziehen werden. Freies Logis!

Für's Catering werde ich dann auch sorgen: Um das Wildbienenhotel herum wird noch eine kleine Blühfläche mit allerlei Nektar- und Pollenspendern angelegt.



Der Draht soll die Gelege der Wildbienen vor neugierigen und räuberischen Spechten schützen.

Beobachtung am 27. März: Ein erstes Loch in der Hiolzscheibe links oben ist belegt. Ein einzelnen Weibchen (ich glaube es war eine Rote Mauerbiene) hat angefangen zu brüten. Ich habe gesehen, wie sie mit Pollen an ihrem Bauch von einem Sammelflug zurückgekehrt ist (es sind sogenannte "Bauchsammler). Mittlerweile hat sie schon das zweite Loch belegt und zugemauert.
Es wird eine Weile dauern, bis das "Hotel" mehr Gäste angezogen hat.

An den Holzscheiben an unserem Haus ist eine Menge mehr los! Vor einigen Tagen sind die Männschen geschlüpft. Jetzt sausen sie nervös auf und ab und warten darauf, dass auch die Weibchen schlüpfen. Dabei gibt es allerhand Kämpfchen untereinander. Ein Männchen, das vor einem Loch lauert, wird von einem Konkurrenten gerammt und vertrieben. Dann fängt das Spiel wireder von vorne an...



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Puppe der Goldafter

Beim Entfernen der Wurzelschößlinge an der Basis der Pflaumenbäume auf der städtischen Streuobstwiese fiel mir diese Puppe auf. Die Puppe ist ca 30 mm lang, 10 bis 12 mm dick und stark behaart mit einem Dorn am Ende. Sie lag im vertrockneten Gras in der Nähe des Stammes.



Nachdem ich das Foto ins Forum gestellt hatte, bekam ich von dort die Auskunft
, daß es sich um die Puppe der Goldafter handle, eines Nachtfalters, dessen Raupen sehr charakteristische Schwammgespinste zum Schutz vor Freßfeinden anlegen, und die sich zudem noch durch die giftigen Haare ihres Pelzes schützen. Die Raupen ernähren sich gern vom Laub von Obstbäumen.



Aus dem zweiten Bild wird deutlich, warum der Falter diesen Namen trägt.

Meine Meinung: Wer so einen schönen rostroten Hintern hat, darf auch mal ein paar Blätter von meinem Apfelbaum fressen!

Eckard's Imkerpfeife als Wildbienenhotel

Mein Kollege Eckard Wollenberg gibt (leider!) seine Imkerei auf. Aus seiner Imkerei-Ausrüstung habe ich einige Teile für einen Kollegen erstanden, der demnächst mit der Bienenhaltung anfangen will. Unter den Sachen, die ich Eckard abgekauft habe, war auch eine Imkerpfeife. Als ich sie zu Hause etwas reinigen wollte und dafür den Deckel abgeschraubt hatte, traute ich meinen Augen nicht: Eine Wildbiene hatte sich die Pfeife als Kinderstube für ihre Brut gewählt. Unter dem Deckel waren die Brutkammern sauber gemörtelt und mit Pollen versehen. Eine Made war schon ziemlich weit entwickelt. Kaum zu glauben, dass der Biene die Aschereste und der Teergeruch in der Pfeife rein gar nichts ausmachten! Andererseits: Es zeigt auch, daß die Nistgelegenheiten für Wildbienen rar sind!


                                 

Wildbienen - die ersten sind da!


Kohlscheid, 7. April

Die Weibchen der Gehörnten Mauerbiene sind vor etwa einer Woche aufgetaucht und haben sich gepaart. Kurz darauf konnte man schon die ersten von ihnen sehen, wie sie emsig Blütenstaub eintrugen oder "mörtelten". Ihr Mörtel besteht aus Lehm und Drüsensekreten.

Mittlerweile ist eine der Scheiben schon gut belegt. Die älteren Scheiben verschmähen sie bis jetzt - ich habe erst kürzlich erfahren, daß sie auch schon einmal belegte Röhren annehmen, neue jedoch vorziehen.

Es zeigen sich auch ungebetene Gäste. Wie fast jedes Wesen hat auch die Wildbiene ihre Parasiten. Einen davon, möglicherweise die Larve eines Wollschwärmers, konnte ich dabei beobachten, wie er flugs in einer der offenen Röhren verschwand.....





Kohlscheid, 21. März (Frühlingsanfang)

Seit ein paar Tagen herrscht Betrieb an unserer Hauswand. Aufgeregt fliegen mittelgroße rötliche Bienen vor den "Wildbienenhotels" auf und ab, landen und inspizieren die mit Bohrlöchern versehenen Holzscheiben (Foto siehe unten). Es sind die Männchen der Gehörnten Mauerbiene (mit dem charakteristischen weißen Haarbüschel um den Vorderkopf). Sie sind als erstes geschlüpft und warten nun auf die Weibchen, die einige Tage später schlüpfen werden. Sie prüfen vor allem die offenen Röhren, in der Hoffnung, daß sich dort ein Weibchen zeigt. Dabei gibt es oft Gerangel zwischen den Männchen: Jeder will der Erste sein, der sich ein Webchen "schnappt".

Kurz nach dem Schlupf werden die Weibchen begattet und beginnen sofort mit dem Nestbau und der Eiablage. Dafür haben sie dann vier bis sechs Wochen Zeit.

Dazu dann später mehr!

Wildbienen

Wenn man an eine Biene denkt, fällt einem doch spontan die Honigbiene ein, nicht? Aber unsere Honigbiene hat zahhlose "wilde" Verwandte: die Wildbienen. Allein bei uns in Deutschland gibt es über 500 Arten - viele davon stark gefährdet oder gar auf der "Roten Liste" der vom Aussterben bedrohten Arten.
Warum? Die meisten Wildbienenarten sind ausgesprochene Spezialisten: Sie brauchen eine ganz bestimmte Futterpflanze oder ein ganz bestimmtes Umfeld, in dem sie leben und brüten können. Unsere ausgeräumte Natur bietet leider vielen Arten kein Auskommen mehr.
Wildbienen sind wichtige Bestäuber, vor allem, weil sie im frühen Frühjahr und bei Temperaturen unterwegs sind, an denen unsere Honigbienen sich noch nicht nach draussen wagen.

               

Wildbiene (Männchen der  Gehörnten Mauerbiene osmia cornuta) an einer Traubenhyazinthe

Wie können wir den Wildbienen helfen?

  • indem wir nicht jedes Wildkraut ausmerzen;
  • indem wir unsere Gärten nicht "besenrein" gestalten, sondern auch der Natur etwas ihren Lauf lassen und so den Wildbienen Nahrung und Nistgelegenheiten anbieten können.

Jede Art hat ihre Vorlieben in bezug auf den Ort, an dem sie brütet: Es gibt Wildbienen, die Gänge ins Totholz bohren; andere graben Höhlen in Steilüfer, wieder andere bevorzugen offene, sandige Flächen... Interessant ist, daß fast alle Wildbienen "solitär" lebende Insekten sind, d.h. sie bilden keine Völker wie die Honigbiene.

Das "Wildbienenhotel"

Für einige Arten kann man leicht Nistgelegenheiten selbst herstellen und anbieten. Eine Hartholz-Baumscheibe, versehen mit zahlreichen Löchern unterschiedlichen Durchmessers und alle bis zu 10 cm tief, wird von einigen Arten gerne angenommen. Unter Umständen ist Schutz vor Vögeln (Meisen, Spechten) sinnvoll. Aufgehängt an einer trockenen und warmen Süd- oder Südost-Wand werden sich die ersten Gäste bald am "Wildbienenhotel" einstellen. Eine der ersten: die Rote Mauerbiene mit dem rostfarbenen Hintern. Sie kleidet ein Stück des Bohrlochs mit Mörtel aus Lehm aus, legt ein Ei hinein, versorgt es mit Pollen und verschließt diese Kammer, um dann das Ganze zu wiederholen, bis das gesamte Loch mit "Nistkammern" belegt ist. Zur Täuschung von Feinden bleibt die letzte Kammer leer!  In den Nistkammern schlüpfen die Eier, die Maden ernähren sich von dem Pollen und verpuppen sich. Bereits im Herbst schlüpft das Insekt, harrt aber in seiner Kammer bis zu Frühling aus. Dann schlüpfen die Bienen, paaren sich, und das Spiel des Lebens beginnt von Neuem!

Jeder, der an Vorgängen in der Natur interessiert ist, wird seine Freude haben, die Wildbienen zu beobachten, wie sie bei klarem, warmem Wetter im Frühling emsig für Nachwuchs sorgen. Nachts und an kalten Tagen sitzen sie in ihren Löchern, Kopf nach vorne und bewachen ihre Brut.

                

Eine solche Nistgelegenheit wird von mehreren Arten bereitwillig angenommen. Unter Umständen ist Schutz gegen Vögel (Drahtgitter) sinnvoll.

Fortsetzung folgt! Sobald sich an meinem "Hotel zur Wilden Biene" die ersten VIP's (voraussichtlich Anfang bis Mitte März) einstellen, werde ich wieder berichten!

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März 2012: Frühjahrsdurchschau der Nistkästen...

Auch das muss einmal im Jahr sein. Jeder Kasten will überprüft sein: War er belegt; ist er beschädigt (durch Spechte) oder verwittert? Hält er noch einmal ein Jahr oder muss man ihn ausbessern? So ein bis zwei neue Kästen schaffe ich jedes Jahr zu bauen oder gründlich zu renovieren.

Obwohl im vergangenen Jahr sicher die Mehrzahl der Kästen belegt war, fiel mir bei der Durchsicht auf, dass etwa ein Viertel zwar bewohnt wurde, aber nicht darin gebrütet wurde. Da ich keine Zählungen vornaheme, um einen eventuellen Rückgang der Vogelzahlen feststellen zu können, tröste ich mich damit, dass die Meisen wohl etwas Besseres hatten und meinen Kasten verschmäht haben.

Eine besondere Überraschung erlebte hatte ich aber auch: Nachdem ich den Boden eines Nistkastens geöffnet hatte, rieselten mir zunächst Laub, Holzstücke, aber auch Samenhülsen und Haselnussschalen entgegen. Ich rätstelte schon, welcher Vogel denn so etwas in seinen Nistkasten getragen haben könnte, als ein hellbraunes Etwas an mir vorbeihuschte, und mit zwei Sätzen auf dem Boden war. Bevor das Tier im trockenen Laub verschwand, konnte ich gerade nioch die ungefähre Größe und den buschigen Schwanz ausmachen. Zu Hause brachte ein Klick bei Wikipedia die Gewissheit: Eine Haselmaus  hatte in meinem Nistkasten ihr Winterdomizil eingerichtet! Schön, dass sich dieses seltene und interessante Tier dort wohlfühlte! 

Mehr über die Haselmaus bei: http://de.wikipedia.org/wiki/Haselmaus


Wohnungsbauprogramm für Singvögel

Wie aus einem hohlen Apfelbaum aus dem Spessart...


über verschiedene Bauphasen...


ein nettes Mietshäuschen....


für ein Meisenpaar wird.


Bezugsfertig! Jetzt kann die Familienplanung in die Tat umgesetzt werden!


...und hier die Sanierung von Altbauwohnungen!


Spechtschaden - ein bisschen zugig jetzt!


repariert mit Hobelspänen und weißem Leim


...und kaschiert mit Rinde. Hoffen wir das Beste!

Ich bekenne mich dazu, daß ich ein fanatischer Reparierer bin. Fortschmeißen gibt's nicht!

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Es gibt auch die Kehrseite der Medaille!

Gerade als vor etwa drei Wochen die Erdbeeren zu reifen begannen, muss die Futtersuche für den Dachs beschwerlich gewesen sein. Kein Wunder, durch die Trockenheit hatten sich alle Würmer und Engerlinge bis tief in feuchtere Erdschichten zurückgezogen. Aber da waren ja noch meine Erdbeeren, die gerade anfingen, reif zu werden.... Sehen kann er anscheinend nicht gut, der Dachs - also muß er sich auf seine Nase verlassen. Und die hat ihn auf dem Erdbeerbeet hin- und herwalzen lassen. Alles platt, und was an Erdbeeren nicht gefressen war, war zerdrückt!

Mittlerweile scheint es wieder anderes Futter zu geben, und die Pflanzen haben sich auch durch den Regen wieder erholt. Aber für mehr als einen Nachtisch hat es nicht mehr gereicht. Mein Opfer für den Erhalt der Art!

Auch meinen Kompost läßt er mittlerweile wieder in Ruhe. Nachdem er mir den haufen mal richtig "auf links" gewühlt hatte, hatte ich ihn mit  Brettern und Drahtgitter gesichert. Er liess sich aber nicht ohne Weiteres abhalten. Dachse sind Allesfresser - vom Apfel bis zum Aas verschmähen sie nichts. Und wer will es ihm verdenken, ein bisschen zu wühlen, wo doch die ausgeschmolzenen Waben im Kompost so verführerisch duften!

Wenn der Imker geht, kommen die Dachse!

An den Westabhängen des Amstelbachtales, unweit meiner Bienen, gibt es mindestens zwei Dachsburgen. Der Dachs , mit seinen Zebrastreifen im Gesicht ist ein irgendwie lustiges Tier, oder nicht? Er mutet fast ein wenig exotisch an.

Foto: Mross
Grimbart, so heißt der Dachs in der Tierfabel

Gesehen habe ich einen "meiner" Dachse erst einmal, aber wenn sie nicht im Winterschlaf sind, sind sie jede Nacht bei mir im Garten. Ihre Spuren sehe ich dann am nächsten Morgen. Der Dachs ist ein Allesfresser, im Frühjahr ernährt er sich hauptsächlich von Regenwürmern und Engerlingen, die er mit seinen kräftigen Krallen der Vorderpfoten "aussticht". Wenn ich gerade wieder eine Portion Gemüse- und Obstabfälle auf den Kompost gegeben habe, bringt er mir auf der Suche nach diesen Leckereien den ganzen Haufen durcheinander. Ich schlage ihm ein Schnippchen, indem ich den Kompost mit Paletten abdecke. Er ist aber hartnäckig und versucht, durch die Ritzen an sein Mahl zu kommen. 


Man kann sehen, wie er die Grasnarbe weggehoben hat, um an den Wurm zu kommen, den er nachher genüsslich aus seinem Loch gezuzelt hat.

Wenn er seine Tour durch den Garten abgeschlossen hat, läßt er mir auch gleich das Abfallprodukt. Dazu legt er ein sogenanntes "Dachsklo" an: Er gräbt ein Loch, bis zu zehn Zentimeter tief, und verrichtet sein Geschäft dort hinein. Höflicherweise macht er das hinter der Hecke.


Ein "Dachsklo"

Im Sommer labt sich der Dachs an Beeren und Früchten. Die von den Amseln und Tauben angepickten und heruntergefallenen Kirschen verwertet er dankbar. Die Kerne finden sich dann in seiner Losung wieder!

Ich möchte gar zu gerne mal auf die Dachse ansitzen. Es wird nicht mehr lange dauern, bis die Fähe wirft, und im Mai kann man die Jungen vorm Bau beobachten.